Montag, 22. Februar 2016

Mopsige Weisheiten

Wer einen Hund hat, lernt fürs Leben.
Wir haben gelernt, dass man bei Regenwetter auch mal auf der faulen Haut liegen kann, dass schlechte Laune Einstellungssache ist, dass man, hat man vor etwas Angst, trotzdem mit dem Schwanz wedeln kann. Das kann man übrigens zu jeder Gelegenheit tun. Einfach so. Man kann schon sagen, dass unser Mops freudig durchs Leben geht und wir das für uns adaptieren.
Aber vor allem ist das Leben für Paula Mops eine Abfolge eines Wortes und des Sinns dahinter - nämlich jetzt.
Diese Zeiteinheiten von Jetzt unterliegen keiner minutiösen Einteilung. Jetzt kann eine Stunde dauern oder ein paar Sekunden.
Jetzt bin ich müde, gleich gefolgt von: Jetzt möchte ich gerne wie verrückt durch die Wohnung laufen.
Außer Hunger. Den hat sie immer. Da negiert sie das Jetzt und ersetzt es durch Immer.
Prinzipiell ist das aber eine gute Sicht auf die Dinge.
Sollte man einfach mal ausprobieren und sehen, was Jetzt mit einem macht.

Fremdworte

Letzthin bekam ich eine Glasperle geschenkt. Einfach so. Ich bin begeistert von Menschen, die schöne Dinge erschaffen können und klarerweise hab ich ich sehr gefreut.
Sie ist klein und etwas durchsichtig und ihre Oberfläche - nun ja, sie changiert.
Derjenige, der diese kleinen Wunderdinge herstellt, meinte: Das sagen die Leute ganz oft, dieses Wort. Ich weiß nicht, was das heißen soll.
Um ehrlich zu sein, weiß ich das auch nicht. Ich weiß, was man damit meint.
Er meinte: Es ist so. Das, was so ein bisschen gelblich aussieht, das ist echter Goldstaub.
Und sagt das eigentlich nicht alles?
Goldstaub. Echt.
Changierend klingt daneben langweilig.

Sonntag, 14. Februar 2016

Multilingual

Sprache an sich beschäftigt mich schon länger.
In wie vielen Worten wir unsere Stimmungen ausdrücken können. Die feinen Nuancen dazwisscgen.
Anhand von Geschichten sind wir fähig, Raum und Zeit zu überwinden. Oder zum Beispiel in Büchern zig Lebensentwürfe quasi anprobieren dürfen, um diese wieder abzulegen, wenn wir uns etwas anderem zuwenden. 
Status und Macht definieren wir darüber, wie wir uns ausdrücken.
Unsere Muttersprache gibt uns - manchmal - auch Identität. Sprechen wir in einer Fremdsprache, ändern sich Ausdruck und Humor. Wir werden zu jemand anderem.

Verschiedenste Sparten von Wissenschaften beschäftigen sich mit Kommunikation und deren Ergebnisse erfassen wir mit und geben sie weiter durch Sprache.

Aber der Begriff umfasst mehr als bloß das gesprochene und geschriebene Wort.
Wir sind fähig, uns mit Maschinen zu unterhalten, in Code. Oder aber mit Lebewesen einer anderen Spezies, durch Zeichensprache.

Am Schluss bleibt eines: wir kommunizieren.

So weit, so gut.

Dass das, was wir von uns geben oder auch hören, nicht immer das ist, was wir verständlich machen wollen oder als Essenz aufnehmen, erlebe ich selbst regelmäßig.

Besonders aber wenn sich mein Umfeld ändert. Kennt man sich lange, decodieren wir Unverständliches leichter, weil man andere Faktoren zur Verständlichkeit miteinbezieht.

Aber davon gibt es Abhandlungen, Artikel und Bücher zu genüge. Mehrere Berufssparten leben davon.

Eigentlich wollte ich davon erzählen, dass ich in meiner neuen Arbeit wieder darauf stoße, daß ich hier genauso wenig verstanden werde, so wie ich andere verstehe.

Weil ich ein ausgewachsener Zwerg bin und ohne Hilfsmittel nicht überall ran kann, stand ich vor gut zwei Wochen vor einem Regal, das ich abputzen wollte. Nur, mir fehlte die - sagen wir mal - Reichweite.
Ich kam an dieses verflixte Regal nicht ran.

Eine Kollegin meinte dann: "Brauchst du einen Tritt?" Minutenlang war ich empört beleidigt, weil ich zwar klein aber eher eitel bin und mich ungern treten lasse.

Dass sie eigentlich freundlich sein wollte, verstand ich erst etwas später.