Sonntag, 14. Februar 2016

Multilingual

Sprache an sich beschäftigt mich schon länger.
In wie vielen Worten wir unsere Stimmungen ausdrücken können. Die feinen Nuancen dazwisscgen.
Anhand von Geschichten sind wir fähig, Raum und Zeit zu überwinden. Oder zum Beispiel in Büchern zig Lebensentwürfe quasi anprobieren dürfen, um diese wieder abzulegen, wenn wir uns etwas anderem zuwenden. 
Status und Macht definieren wir darüber, wie wir uns ausdrücken.
Unsere Muttersprache gibt uns - manchmal - auch Identität. Sprechen wir in einer Fremdsprache, ändern sich Ausdruck und Humor. Wir werden zu jemand anderem.

Verschiedenste Sparten von Wissenschaften beschäftigen sich mit Kommunikation und deren Ergebnisse erfassen wir mit und geben sie weiter durch Sprache.

Aber der Begriff umfasst mehr als bloß das gesprochene und geschriebene Wort.
Wir sind fähig, uns mit Maschinen zu unterhalten, in Code. Oder aber mit Lebewesen einer anderen Spezies, durch Zeichensprache.

Am Schluss bleibt eines: wir kommunizieren.

So weit, so gut.

Dass das, was wir von uns geben oder auch hören, nicht immer das ist, was wir verständlich machen wollen oder als Essenz aufnehmen, erlebe ich selbst regelmäßig.

Besonders aber wenn sich mein Umfeld ändert. Kennt man sich lange, decodieren wir Unverständliches leichter, weil man andere Faktoren zur Verständlichkeit miteinbezieht.

Aber davon gibt es Abhandlungen, Artikel und Bücher zu genüge. Mehrere Berufssparten leben davon.

Eigentlich wollte ich davon erzählen, dass ich in meiner neuen Arbeit wieder darauf stoße, daß ich hier genauso wenig verstanden werde, so wie ich andere verstehe.

Weil ich ein ausgewachsener Zwerg bin und ohne Hilfsmittel nicht überall ran kann, stand ich vor gut zwei Wochen vor einem Regal, das ich abputzen wollte. Nur, mir fehlte die - sagen wir mal - Reichweite.
Ich kam an dieses verflixte Regal nicht ran.

Eine Kollegin meinte dann: "Brauchst du einen Tritt?" Minutenlang war ich empört beleidigt, weil ich zwar klein aber eher eitel bin und mich ungern treten lasse.

Dass sie eigentlich freundlich sein wollte, verstand ich erst etwas später.



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